Kleinzellige Bienen frei von Varroamilben

Ein amerikanisches Ehepaar Ed&Dee Lusby hat vor vielen Jahren entdeckt, dass die Bienen seit ca. 100 Jahren zu groß gezüchtet wurden, mit enormen negativen Auswirkungen, wie wir sie heute erleben. Sie haben begonnen die Bienen wieder kleiner zu ziehen und hatten keine Probleme mehr mit den Varroamilben. Denn die kleineren Bienen fangen erstaunlicherweise an, die Milben selbst herunterzuputzen und aus dem Stock zu entfernen.

 

Wie immer, wenn etwas Neues entwickelt und entdeckt wird, wurde auch dieses Ehepaar massivst bekämpft, die Bienenstöcke sogar zerstört, das Haus in Brand gesteckt usw. Zum Glück für uns alle hielten sie durch und ihre Entdeckungen verbreiteten sich. Heute gibt es schon viele Imker, die ihren Anweisungen folgen und kleinere Bienen mit kleineren Waben züchten.

 

Dabei geschieht nun folgendes im Stock:

die Lebensdauer der kleinen Bienen nimmt zu

dadurch steigt die Anzahl der Bienen.

dadurch sitzen die Bienen enger

die Folge: die Temperatur steigt. Krankheiten und Krankheitsanfälligkeiten verschwinden ganz einfach.

 

Es ist also nicht so, wie man denken würde, dass der Ertrag an Honig abnimmt durch die kleineren Bienen, sondern er wird sogar gesteigert.

 

Dadurch, dass die Varroamilben nun heruntergeputzt und aus dem Stock entfernt werden, müssen keine Ameisensäurebehandlungen oder andere agressive Behandlungen, die die Bienen schwer stressen, schädigen und schwächen durchgeführt werden. Erfahrungsgemäß werden durch diese Behandlungen die Bienen so sehr geschädigt, dass die Stöcke noch anfälliger werden für die Varroen.

Nützlinge, wie der Bücherskorpion, die die Varroen entfernen und die immer in den Stöcken natürlicherweise vorgekommen sind, werden durch diese agressiven Behandlungen ebenfalls vernichtet.

 

Hält man sich kleine Bienen und benötigt die chemischen und giftigen Behandlungen nicht mehr, dann kann man durchaus noch zusätzlich Bücherskorpione einsetzen, die in der Zwischenzeit ebenfalls gezüchtet werden und erworben werden können. www.beenature-project.com/Buecherskorpione

 

Ich verstehe wirklich nicht, wieso die staatlichen Forschungsstellen an den Universitäten dies alles ignorieren und selbst die Imkerschulen penetrant nichts davon wissen wollen. Sie blockieren so die Verbreitung der kleinen Bienen. Das wiederum erschwert es den Imkern umzusteigen, denn diejenigen, die sich dazu entschließen, sind "Einzelkämpfer". In ihren Stöcken sind dann immer wieder große Bienen durch Verflug vorhanden, weil die Mindestabstände zu den anderen Imkern von 2-3km im Umkreis nicht erreicht werden können.

 

Wer mehr über die kleinen Bienen erfahren möchte, dem empfehle ich die Seite: www.resistantbees.com

 

Nun gibt es endlich das lang ersehnte Buch von Ed und Dee Lusby. Leider erst einmal nur in englisch. Ich wünsche Frau Lusby viel Erfolg, denn das ist dann auch gleich ein Erfolg für die Bienen!
Das Buch kostet € 62,50 im Handel.

 

Was sagt das Volk der Honigesser dazu? Wärd Ihr dafür, dass die Universitäten das endlich einmal überprüfen und nicht nur von vorneherein totschweigen und abstreiten? Wärd Ihr dafür, dass hier endlich einmal wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse auf den Tisch gelegt werden?

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Kommentare: 3
  • #1

    melissasbee (Dienstag, 02 Oktober 2018 10:51)

    Das Engagement von jungen Leuten für die Bienen finde ich toll.
    Selbst ein Balkon in einer Stadt kann ein Naturreservoir sein.
    https://wildermeter.de/pflanzwettbwerb-deutschland-summt-leanders-wildbienen-balkon-gewinnt/

  • #2

    Peter Eckstorff (Samstag, 15 Dezember 2018 17:41)

    Sehr geehrte Frau Leffler,
    ich erlaube mir an Ihrer "Heilen Welt " etwas zu rütteln:

    - kleinere Bienen auf kleineren Waben haben keinen ausgeprägteren Putzsinn, kleinere Wabengrößen verkürzen die Entwicklungszeit der Bienenlarven, das nimmt der Varroa die Lebensbasis, weil ihr Entwicklungszyclus mit dem der größeren Bienen übereinstimmt.

    - der Honigertrag nimmt zwangsläufig ab, weil kleinere Zellen mehr Wachsmenge bedeutet.

    - Bücherskorpione haben in unseren moderen Beutensysthemen keine Überlebenschancen, da sie auf möglichst unbelüftete Refugien angewiesen sind. Das kann lediglich in Bienenhäuser funktionieren.

    Unsere Probleme lassen sich nicht mit Theatralik lösen, sondern nur mit sachlich, kompetenter Forschungsarbeit und die wird geleistet. Imker, die sich mit einschlägiger Fachliteratur beschäftigen, können manche Erscheinung in unserem Lebensraum etwas sachlicher bewerten.

    Diese Balkonbienenhaltung besehe ich sehr kritisch, hier ist eine artgerechte Haltung zu bezweifeln. Diese Mitbürger sollten sich lieber einen Wellensittich anschaffen.
    Mit ernsthafter Imkerei hat das alles nichts zu tun!

    Beste Grüße
    Peter Eckstorff

  • #3

    bee von ResiatntBees.com (Donnerstag, 24 Januar 2019 21:32)

    guten Abend,

    Meine Antwort zu dem was Herr Peter Eckstorff formuliert:

    Ich kann dazu nur sagen, dass der erste Punkt falsch und auch richtig ist.
    Der zweite Teil des Satzes stimmt wohl, dass die Entwiklungszeit der Bienenlarven in kleineren Zellen kürzer ist, was einen entschiedenen Vorteil gegenüber den Varroen darstellt:
    http://www.resistantbees.com/zelle.html#map

    Jedoch der erste Teil des Satzes stimmt absolut nicht. Ich sage aus Erfahrung, mit meinen 250 kleinzelligen Völkern, dass der Putztrieb erst verstärkt einsetzt, sobald die Bienen auf kleinen Zellen sitzen: http://www.resistantbees.com/hyg.html

    Dass der Honigertrag abnimmt bei kleinzelligen Bienenvölkern ist schlichtweg falsch.
    Das ist meine Erfahrung und auch vom Profi Imker Hans-Otto Johnsen aus Norwegen der mit 700 kleinzelligen Völkern arbeitet.
    https://resistantbees.com/blog/?page_id=1935

    Hans-Otto Johnsen hat geschrieben:
    The small cell group of colonies averaged about one box stronger at peak strength in the middle of Summer. The average honey crop in the big cell group was 36 kg (79.2 lbs.), range 8-57 kg (17.6 – 125.4 lbs.). In the small cell group it was 24% bigger with 44,5 kg, range 23-62 kg. An interesting observation was that the honey crop from the small cell colonies were more even, besides the top colony and a few at the bottom. The rest were very similar, while in the big cell group the sizes of the crop were more spread out. The top crops were similar in the two groups.


    Seine Erfahrung war im selben Jahr 36kg Durchschnittsertrag bei grosszelligen Völkern (gewöhnliche Zellgröße) und 44,5kg bei den kleinzelligen Völkern.
    Auch war der Honigertrag bei den kleinzelligen Völkern ausgeglichener als bei den grosszelligen.

    Hier habe ich noch einige Vorteile kleiner Zellen zusammengestellt:
    http://www.resistantbees.com/vorteil.html

    Der dritte von Herrn Eckbert angesprochene Punkt ist auch nicht ganz richtig.
    Die Bücherskorpione treten sehr wohl in "modernen Beutensystemen" auf. Ich benutze Langstroth und habe sehr wohl Bücherskorpione und teilweise auch viele Bienenläuse auf den Bienen. Das kennen die meisten Imker gar nicht mehr, jedoch war das früher ganz normal, dass da immer Bienenläuse auf den Bienen rumkrabbelten:
    http://www.resistantbees.com/mikro.html

    Der Grund ist einzig darin zu suchen dass heutzutage ALLES Bienenwachs hoch verseucht ist mit Varroachemie. Erst wenn man einen eigenen, absolut sauberen Wachskreislauf erstellt dann kommen all diese nützlichen Mitbewohner im Bienenstock wieder zum Vorschein:
    http://www.resistantbees.com/wachs.html